Residenz für ukrainische Künstlerinnen

Bewerbungsfrist war am 30. September 2024

Allgemeine Informationen

Die Martin Roth-Initiative initiiert ein neues Projekt, das darauf abzielt, Künstlerinnen in der Ukraine zu stärken. Durch eine Residenz fördert es Kooperationen, intellektuelle Auseinandersetzungen mit feministischen Diskursen, Dialoge und künstlerische Arbeit. Die Residenz umfasst Online-Workshops, ein Offline-Meeting in Deutschland und eine Publikation. 

Residenz

Die Martin Roth-Initiative lädt 20 feministische Künstlerinnen aus der Ukraine zu einer hybriden Residenz ein, um darüber zu reflektieren, was es bedeutet, aktuell als Künstlerin in der Ukraine tätig zu sein. Die Teilnehmerinnen werden sich mit der Frage befassen, wie sich ihre Kunst nach der Vollinvasion Russlands in die Ukraine verändert hat, was die Stimme einer Künstlerin lauter oder leiser werden lässt und was Künstlerinnen während des Kriegs für die Gesellschaft leisten können.   

  • Intellektuelle Inspiration und Austausch: Vorlesungen, Workshops und Diskussionen, um die künstlerische Arbeit zu fördern und sich vertieft mit feministischen Diskursen auseinanderzusetzen 
  •  Raum für Reflexion, gegenseitige Unterstützung und Empowerment: Offline- und Online-Treffen laden dazu ein, Gedanken und Erfahrungen zu teilen, gemeinsam nach Antworten auf herausfordernde Fragen zu suchen und neue Ideen für die künstlerische Praxis zu entwickeln.  
  • Die Künstlerinnen sind eingeladen ihre Gedanken und Beobachtungen zu dokumentieren. Die Publikation zum Ende des Projektes, bietet die Möglichkeit, die Ergebnisse öffentlich zu teilen und somit zur Sichtbarkeit von ukrainischen künstlerischen und feministischen Diskursen beizutragen. 
  • Künstlerinnen erhalten für ihre Teilnahme ein Stipendium, das auch die Finanzierung von Materialien umfasst 

Die Residenz umfasst Online-und Offlineformate. Sie bietet Raum für Reflektion, für Gespräche, Interaktion und Erholung. Während des Programms nehmen die Künstlerinnen an Diskussionen und Peer-to-Peer-Austausch teil, erforschen gemeinsam herausfordernde Themen und gestalten eine gemeinsame Publikation.  
Die Arbeitssprachen des Programms sind Ukrainisch und Englisch.  

  • 9 Veranstaltungen im Zeitraum vom 17. Oktober 2024 bis zum 24. Januar 2025  
  • Vorlesungen und Workshops zu feministischer Kunst, Diskussionen zur (Un-)Möglichkeit über den Krieg zu sprechen und zur politischen Natur der Kunst als Erfahrungsarchiv, sowie Workshops zur Selbstrealisierung und Empowerment 
  • Ein 6-tägiges Präsenztreffen in Deutschland im Februar oder März 2025 als Raum für persönliche Begegnungen und Zusammenarbeit (Details folgen).  
  • Reise- und Übernachtungskosten werden von der MRI übernommen. Wir organisieren Kinderbetreuung für Teilnehmerinnen mit Kindern für das ganze Präsenzprogramm. 

Mentor:innen und Expert:innen der Residenz

Residenzmentorin, Forscherin, Kuratorin und Künstlerin aus Kyjiw, Ukraine. Sie hat ihren Master of Fine Arts an der University of Michigan abgeschlossen. In ihrer Arbeit befasst sie sich mit Themen wie Gender, Arbeit, ethnische Identität, Erinnerung und Krieg. Sie kuratierte Ausstellungen am Visual Culture Research Center in Kiew. Sie ist Mitherausgeberin des Buches „The Right to Truth. Conversations on Art and Feminism“ (2019) und Herausgeberin des kommenden Buches „Black Lives Matter Voices“. Außerdem ist sie im kuratorischen Team des Secondary Archive Projekts seitens der Ukraine. 

Forscherin, Kuratorin und Schriftstellerin sowie Chefredakteurin für den Bereich Kultur beim ukrainischen öffentlichen Rundfunk. Zu ihren Veröffentlichungen zählen das Buch „Why There Are Great Women Artists in Ukrainian Art“ und eine Sonderausgabe des Obieg Magazine zum Thema „Euphoria and Fatigue: Ukrainian Art and Society after 2014“ (mit Tatiana Kochubinska). Sie hat Ausstellungen kuratiert, darunter „I dreamed of beasts“ (Lublin, Polen, mit Halyna Hleba), „Everyone is afraid of the baker, and I thank you“ (Irpin, Ukraine, 2022) und „Our Years, Our Words, Our Losses, Our Searches, Our Us“ (Lwiw, Ukraine, mit Natalia Matsenko und Borys Filonenko). Sie ist im kuratorischen Team des Secondary Archive Projekts seitens der Ukraine. 

Künstlerin, Kulturanthropologin und Essayistin, geboren in Donezk, Ukraine. Teilnehmerin der 60. Venedig-Biennale. Ihre künstlerische und wissenschaftliche Praxis befasst sich mit Themen wie kollektives Trauma, Anthropozän, dekoloniales Storytelling sowie Handlungsfähigkeit und Sichtbarkeit vulnerabler Gruppen. Als Künstlerin arbeitet sie mit einer Vielzahl von Medien, darunter Fotografie, Installationen und Textilskulpturen. Zu ihren jüngsten Ausstellungen zählen „Heart of Earth“ (Kopenhagen, Dänemark) und „Difficult Pasts. Connected Worlds“ (Tallinn, Estland, mit Andrii Dostliev). 

Ukrainisch-kanadische Künstlerin, geboren in Kanada, derzeit tätig in Glasgow, Schottland. Ayla interessiert sich Begriffe wie Rückkehr, Rückgewinnung und Zwischenräume, die im kulturellen Gedächtnis der Diaspora koexistieren. In ihrer Praxis verwendet sie Autotheorie und autoethnografisches Schreiben. Ayla hatte zahlreiche Solo- und Gruppenausstellungen in Kanada, Großbritannien und Griechenland, und ihre Werke sind Teil der Saskatchewan Arts Board Permanent Collection sowie der National Gallery of Canada Archives & Collections. 

Organisations- und Existenzcoach, Moderatorin und Trainerin, Psychologin. Autorin und Koordinatorin von Mentoring-Programmen zur Stärkung der Kapazitäten der Zivilgesellschaft. 

BIPoC feministische, queere, intersektionale und politische Pädagog:in mit Schwerpunkt auf Menschenrechten, Vielfalt, Intersektionalität und holistischem Wohlbefinden. Kholoud hat über 23 Jahre Erfahrung in NGOs, Kollektiven und dem privaten Sektor auf dem afrikanischen Kontinent, im globalen Süden und in Europa. Zu deren Arbeitsbereichen gehören Schulungen und Workshops, Beratung, Mediation und Supervision, die Leitung von Organisationsentwicklungsprozessen, die Organisation von Veranstaltungen sowie somatische Gruppen- und Einzeltherapiesitzungen und Workshops. 

Bewerbung

Bewerben können sich feministische Künstlerinnen, die Auswahl basiert auf folgenden Kriterien: 

  • Wohnsitz in der Ukraine 
  • Erfahrene künstlerische Tätigkeit hinsichtlich sozialer Themen in der künstlerischen Praxis
  • Motivation
  • Interesse an den Projektthemen und feministischen Diskursen
  • Sehr gute Englischkenntnisse
  • Bereitschaft an gesamter Residenz teilzunehmen (das Präsenztreffen findet im Februar/März 2025 in Deutschland statt) 

Die Antragstellung erfolgt über diesen Link.  

Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 30. September um 23:59 Uhr OEZ. 

Die Ergebnisse werden bis zum 8. Oktober kommuniziert. 

Bei Fragen zur Residenz oder zum Bewerbungsprozess wenden Sie sich bitte an mb [at] martin-roth-initiative [dot] de (auf Ukrainisch oder Englisch). 
Am 24. September um 16.00 OEZ bieten wir eine Q&A-Session zur Residenz und zum Programm im Allgemeinen an. Um teilzunehmen, melden Sie sich bitte per E-Mail an: mb [at] martin-roth-initiative [dot] de (mb[at]martin-roth-initiative[dot]de). 

Die Martin Roth-Initiative ist ein Gemeinschaftsprojekt des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen und des Goethe-Instituts. Beide Institutionen haben die Ukraine und ihre Kunst- und Kulturszene durch verschiedene Projekte unterstützt, über die Sie mehr auf den jeweiligen Websites erfahren können. 

Seit ihrer Gründung ist es Aufgabe der MRI, gefährdete Künstler:innen und Kulturtätige zu fördern, die sich mit ihrer Kunst für demokratische Werte einsetzen und deshalb nicht mehr in ihren Herkunftsländern leben können. In Zusammenarbeit mit ihren Partner:innen organisiert die MRI diese Residenz, die aus dem Wunsch entstanden ist, ukrainische Künstlerinnen zu unterstützen.